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„Die Würde des Menschen ist unantastbar!“

Diese Kernaussage des Grundgesetzes steht für die Arbeit von „Kirche stärkt Demokratie“. „Kirche stärkt Demokratie“ bietet seit 2011 qualifizierte Fortbildungen und Beratungen für Ehren- und Hauptamtliche. Unsere Angebote befähigen Menschen aus Kirchengemeinden in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus und demokratiefeindlichen Einstellungen. Darüber hinaus beraten wir Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche aus Kirchengemeinden im Umgang mit menschenfeindlichen Haltungen, geben Anregungen für die Umsetzung lokaler Dialoge und die Öffnung von Kirchengemeinden zu anderen Akteuren im Ort.

Aktuelles & Bilder

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13.11.2024

„Wie wollen wir miteinander leben?“ Council in Redlin

Es ist immer besser mit- als übereinander zu reden. Grade in Zeiten, in denen Vieles unsicher scheint und extreme Positionen Raum gewinnen ist das gemeinsame Teilen von Ideen und Geschichten unverzichtbar. Wir wollen Ihre Vorstellungen und Ideen für das Zusammenleben in der Gemeinde hören. Im Council (Zu Rate sitzen) können wir: 

- die anderen mit ihren Wahrheiten hören und sie lassen wie sie sind,

- diese Wahrheiten nicht als Bedrohung verstehen, sondern als Ausdruck eigener Erfahrungen,

- die eigene Wahrheit (Fühlen, Erleben, Erfahren, Denken) als eine unter vielen sehen undgleichzeitig wertschätzen, selbst wenn sie nur für dich gilt. Council ist eine Einladung zum Kulturwechsel, denn beim Council geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um eine zugewandte „Kommunikation des Herzens“. 

Sie sind herzlich eingeladen, ihre Geschichten mit anderen zu teilen und von anderen zu hören.

Der Abend wird von Karl-Georg Ohse, „Kirche stärkt Demokratie“ moderiert.        

Ort: Feuerwehrhaus Redlin                        

Datum: 13.11.2024                                                                                                

Beginn: 18:00 Uhr              Ende: 20:00 Uhr                                        

                

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08.11.2024

„Suchet der Stadt Bestes“ - Aufeinander hören und miteinander gestalten

Aufeinander hören und miteinander gestalten - Eine Dialogveranstaltung im Rahmen der
Ökumenische Friedensdekade 2024 der Stadtkirchengemeinde Ludwigslust

Donnerstag, den 14. November 2024 um 19 Uhr im ZEBEF Ludwigslust, Alexandrinenplatz 1

 Es ist immer besser mit- als übereinander zu reden. Grade in Zeiten, in denen Vieles unsicher scheint und extreme Positionen Raum gewinnen ist das gemeinsame Teilen von Ideen und Geschichten unverzichtbar.

Wir wollen, dass Ihre Vorstellungen und Ideen für mehr Zusammenhalt und Teilhabe in Ludwigslust Raum finden. Mit der Methode „Council“ (Zu Rate sitzen) können wir:  

  1. die anderen mit ihren Wahrheiten hören und sie lassen wie sie sind, 
  2. diese Wahrheiten nicht als Bedrohung verstehen, sondern als Ausdruck eigener Erfahrungen,
  3. die eigene Wahrheit (Fühlen, Erleben, Erfahren, Denken) als eine unter vielen sehen und
  4. gleichzeitig wertschätzen, selbst wenn sie nur für dich gilt.

Council ist eine Einladung zum Kulturwechsel, denn hier geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um eine zugewandte „Kommunikation des Herzens“.

Im Rahmen der Friedensdekade sind Sie herzlich eingeladen, ihre Geschichten mit anderen zu teilen und von anderen zu hören.

Der Abend wird von „Kirche stärkt Demokratie“ moderiert.    

 

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06.11.2024

Erinnerung an Novemberpogrome in MV

Anlässlich des Gedenkens an die Opfer der Novemberpogrome des Jahres 1938 finden unter anderem in Rostock, Schwerin, Stralsund und Greifswald verschiedene Gedenkveranstaltungen statt.

Mahn-und Gedenkstunde in Schwerin

„Das Thema Juden und Deutsche wird nie ein Einfaches, dass macht aber nichts. Es wird ein sensibles, leicht verletzliches Verhältnis bleiben, warum auch nicht. Es braucht keinen Schlussstrich und keinen Gedenkzwang. Die Bürger sind mündig genug, dass Traurige und Ungelöste an 365 Tagen des Jahres auszuhalten.“ Dies sagte Adriana Alteras in ihrer Rede in der Frankfurter Paulskirche 2019. Der 9. November 1938 ist ein Datum, das daran erinnert, was passiert, wenn Grundrechte außer Kraft gesetzt und Menschen ihrer Würde beraubt werden. Das unendliche Leid der Juden in Deutschland in Zeiten des Nationalsozialismus ist eine Zäsur. Der 9. November erinnert daran, dass Opfer und Täter miteinander verbunden bleiben, jeder seine Traumata über Generationen mit sich herumträgt und das nicht nur an diesem einen Gedenktag.   "Geschichte aushalten" in Schwerin In Schwerin wird unter dem Motto „Geschichte aushalten“ am Samstag, 9. November, um 18 Uhr zur Mahn- und Gedenkstunde an die Pogromnacht von 1938 auf dem Schlachtermarkt eingeladen. Mit Texten und Musik thematisiert die diesjährige Gedenkstunde die Schwierigkeiten eines zeitgemäßen Erinnerns in einer Situation, in der Antisemitismus und Ausgrenzung von anderen Menschengruppen zum traurigen Alltag in Deutschland gehören. Veranstalter ist der Arbeitskreis „9. November 1938“ c/o “Kirche stärkt Demokratie“ | Karl-Georg Ohse | Körnerstr.20 | 19055 Schwerin | Tel.: 015172682257 | E-Mail: karl-georg.ohse@elkm.de 

Gedenkveranstaltungen in Stralsund und Greifswald 

Der Arbeitskreis „Kirche und Judentum“ im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis lädt gemeinsam mit der Studierendengemeinde und dem Kulturamt der Universitäts- und Hansestadt Greifswald zu Veranstaltungen in Greifswald ein. Auch in der Hansestadt Stralsund wird mit einem Gedenkprogramm an die Novemberpogrome erinnert. „Die unfassbaren Ereignisse der sogenannten Kristallnacht dürfen nicht in Vergessenheit geraten – vor allem nicht in einer Zeit, in der Antisemitismus auch in der Mitte unserer Gesellschaft wieder stärker wird“, mahnt Dr. Christoph Ehricht vom Arbeitskreis Kirche und Judentum im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis. Rundgang zu STOLPERSTEINEN 

Am Sonnabend, 9. November, findet in Greifswald um 13 Uhr eine Andacht am Gedenkort in der Mühlenstraße statt, wo sich bis 1938 die Jüdische Gemeinde in einem Betsaal versammelte. Im Anschluss daran werden Blumen an ausgewählten STOLPERSTEINEN niedergelegt. 

In Stralsund wird am 9. November um 15 Uhr auf den Jüdischen Friedhof an der Greifswalder Chaussee zum Gedenken eingeladen. Um 17 Uhr folgt an der Stele auf dem Gelände des Stralsunder Johannisklosters eine Besinnung zur Erinnerung an die ermordeten jüdischen Mitmenschen. Danach führt die Teilnehmenden der Weg zu einigen STOLPERSTEINEN in der Altstadt. Den diesjährigen Abschluss des Innehaltens bildet in Stralsund ein Programm mit Texten und Bildern von Dr. Christoph Krasemann sowie mit Musik aus der jiddischen Welt der Gruppe „Querbeet“ um 18 Uhr in der Heilgeistkirche. Die männlichen Teilnehmer der Stralsunder Veranstaltungen um 15 und um 17 Uhr werden freundlich auf die zu tragende Kopfbedeckung hingewiesen. 

Vortrag über liberales Judentum 

Am Montag, 11. November, hält Rabbiner Professor Dr. Walter Homolka um 17 Uhr einen Vortrag zum Thema „Modern aus Tradition. 250 Jahre liberales Judentum“ im Bürgerschaftssaal des Greifswalder Rathauses. Damit wird das Augenmerk auf eine jüdische Erneuerungsbewegung gelenkt, die in Norddeutschland und auch in der Provinz Pommern sehr einflussreich war. Heute bildet das Liberale Judentum mit 900 Gemeinden in 46 Ländern die größte jüdische Strömung. Walter Homolka ist Ordinarius für Jüdische Theologie mit Schwerpunkt Dialog der Religionen an der School of Jewish Theology der Universität Potsdam. Er spricht erstmals in Greifswald und steht nach seinem Vortrag für ein Gespräch zur Verfügung, in dem auch aktuelle Fragestellungen angesprochen werden können. 

Gedenken an Pogromnacht in Rostock 

Auch in Rostock finden anlässlich des 86. Jahrestages der Pogromnacht am Sonntag Gedenkveranstaltungen statt. Um 9.30 Uhr ist eine Andacht auf den Jüdischen Friedhof im Lindenpark geplant, es folgt ein gemeinsamer Gang zur Gedenkstele am früheren Standort der Synagoge in der Augustenstraße, wie die Hansestadt mitteilte. Dort gebe es gegen 10 Uhr eine Gedenkveranstaltung mit Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger, Schülerinnen und Schülern. Kröger ruft die Rostockerinnen und Rostocker auf, an den Gedenkveranstaltungen teilzunehmen. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 begannen im nationalsozialistischen Deutschland direkte und gezielte Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung. In Rostock steckten lokale Täter die Synagoge in Brand, schändeten den Jüdischen Friedhof im Lindenpark und verwüsteten Geschäfte und Privatwohnungen von Rostocker Juden und Jüdinnen. Zudem seien 64 jüdische Mitbürgerinnen und Bürger Rostocks in sogenannte Schutzhaft genommen worden, hieß es. Die Gedenkveranstaltungen werden vom Max-Samuel-Haus/Stiftung Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur in Rostock und der Jüdischen Gemeinde Rostock organisiert. 

Weitere Gedenkveranstaltungen in Güstrow, Wismar und Neubrandenburg 

In Güstrow wird am Sonnabend (16 Uhr) zu einer Andacht auf dem Jüdischen Friedhof eingeladen, bei der an die Gräueltaten der Nationalsozialisten erinnert werden soll. In Wismar werden am selben Tag Stolpersteine geputzt, die an NS-Opfer erinnern. Die Aktion beginnt um 11 Uhr am Rathaus. Material zum Reinigen werde bereitgestellt. 

In Neubrandenburg findet die Gedenkveranstaltung am Sonnabend ab 11 Uhr auf dem Synagogenplatz in der Poststraße statt.

Quelle: ELKM/PEK/epd

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12.09.2024

Fachtagung: „Das Ende ist nahe!“ Neurechte Theologie zwischen Untergangs- und Erlösungsphantasien

Wie hält es die extreme Rechte mit der Religion? Die Rede von der „Rettung des christlichen Abendlandes“ gehört zu den wichtigsten rechtsextremen Narrativen der letzten zehn Jahre. Während der Neonazismus überwiegend neuheidnisch und antichristlich ist, hat das Christentum für die „Neue“ Rechte eine identitätsstiftende und strategische Funktion.

Wichtige Stimmen aus diesem Milieu beziehen sich seit langem deutlich, offen und intellektuell durchaus anspruchsvoll auf das Christentum. Für die Kirchen ist dies eine ernst zu nehmende Herausforderung: Sie müssen sich gegen falsche Vereinnahmungen wehren, aber auch die eigene Theologie kritisch auf mögliche Anknüpfungspunkte für die Ideologie der Neuen Rechten hin befragen – das neurechts-christliche Denken kann sich positiv auf einzelne Motive der Theologiegeschichte beziehen. Zudem gibt es ganz offensichtlich Berührungspunkte bei bestimmten gesellschaftspolitischen Themen, etwa bei der Akzeptanz für antifeministische Narrative.

Die Tagung wird sich dieser Schnittstelle von Theologie und Rechtsextremismus annehmen, ideengeschichtliche und analytische Zugänge aufzeigen und einen sinnvollen Umgang mit der Problematik besprechen.

ANMELDUNG

Die Anmeldung ist nur online unter folgendem Link möglich: https://bagkr.de/anmeldung-hamburg/.

Bei erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie eine E-Mail als Bestätigung mit allen weiteren Informationen zur Anmeldung und Bezahlung des Tagungsbeitrages.

TAGUNGS-/ÜBERNACHTUNGSKOSTEN

Wir erheben eine Tagungsgebührt von 30 Euro. Darin enthalten sind ein Abendessen am Donnerstag, ein Mittagessen am Freitag und Kaffee und Kuchen zwischendurch. Wir haben zudem ein kleines Kontingent an Zimmern im St. Ansgar Haus gebucht, die für 60 Euro bei uns über den Anmeldelink reserviert werden können.Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt, die der Zimmer stark begrenzt. 

VERANSTALTER*INNEN

Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus und dem Projekt „Kirche stärkt Demokratie“ in den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern.

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24.06.2024

Über Filme zum Dialog. "Starke Stücke" zum 13. Mal in Dorfkirchen

Zum 13. Mal bringt das Kulturprojekt "STARKE STÜCKE - Berührt und diskutiert" besondere und kontroverse Filme auf die Leinwand und lädt zum offenen Gespräch ein. Landesweit finden 40 Filmabende in alten Dorfkirchen und Pfarrscheunen statt.  Traditionell startet die Filmreihe in der Kunstkirche Eikelberg bei Sternberg. Dort steht am 25. Juli 2024 um 19:00 Uhr der Film "The Old Oak" auf dem Programm.

"Starke Stücke" bringt damit ein besonderes Angebot in die Dörfer in Mecklenburg-Vorpommern. Gezeigt werden 22 verschiedene deutschsprachige und internationale Kino-und Dokumentarfilme.Die von den Kirchengemeinden ausgewählten Filme beinhalten Themen, die uns und unsere Gesellschaft bewegen. Die Filme sollen unterhalten und einladen,  im Gespräch miteinander unterschiedliche Sichtweisen zu hören und den Blick zu weiten. Die Filmgespräche werden von Haupt-und Ehrenamtlichen moderiert.

Seien Sie herzlich eingeladen und bringen Sie Freunde und Bekannte mit.Ihr Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Mecklenburg Ihr Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis.

Einlass ist eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Anstelle eines Eintrittsgeldes wird um eine Spende zur Deckung der Kosten gebeten. 

Hier geht es zur offiziellen Website

"Starke Stücke" ist ein Kooperationsprojekt der Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern mit "Kirche stärkt Demokratie", der Initiative "WIR. Erfolg braucht Vielfalt - Landesbündnis für Demokratie und Toleranz" - und der Filmland MV gGmbH. Es wird u.a. aus Mitteln des Bundesprogramms "Zusammenhalt durch Teilhabe" und dem Europäischen Sozialfond gefördert.

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29.05.2024

XI. Forum „Kirche und Rechtsextremismus im Norden“

XI. Forum „Kirche und Rechtsextremismus im Norden“ vom 21.-22.09.2024 in Graal Müritz

„Fremd in der eigenen Demokratie - Gesellschaftliche Krisen verstehen und bewältigen“

Angriffe auf Politiker:innen, Hitlergrüße auf Sylt, großer Zuspruch für populistische Parteien. In Deutschland scheinen sich viele Menschen von der Demokratie abzuwenden. Oder erfüllt unsere Demokratie nicht mehr die Erwartungen der Menschen und entwickelt keine Lösungen für die vielen drängenden Herausforderungen?

Gleichzeitig erleben wir ein neues Bewusstsein und Engagement für die Freiheit und die Verteidigung der Grundrechte. Bürger:innen stehen auf, gehen für die Demokratie auf die Straße und engagieren sich in der Kommunalpolitik und für gesellschaftliche Themen.

Die Widersprüche und Ambivalenzen des gesellschaftlichen Wandels nimmt das XI. Forum „Kirche und Rechtsextremismus im Norden“ in den Blick. In diesem Jahr laden wir Sie vom 21.-22. September in das Ostseebad Graal Müritz ein. Unter der Überschrift: „Fremd in der eigenen Demokratie - Gesellschaftliche Krisen verstehen und bewältigen“ bietet das Forum Zeit und Raum zum Austausch mit Expert:innen und zur Vernetzung untereinander.

Anmeldung: Bis zum 13.09.2024

Das Forum ist eine Veranstaltung der AG „Kirche und Demokratie“ der Nordkirche und wird aus Mitteln der Nordkirche, des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ und dem Europäischen Sozialfond gefördert.

 

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27.05.2024

"NIE WIEDER IST JETZT" Aktionstag am 2. Juni 2024

Von Bergen bis Boizenburg, von Rostock bis Feldberg: Zivilgesellschaftliche Bündnisse im ganzen
Bundesland rufen am 2. Juni, dem Sonntag vor der Wahl, die Einwohnerinnen und Einwohner ihrer
Städte und des Umlands dazu auf, für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße
zu gehen. Sie alle eint die Sorge darum, dass rechtsextreme und -populistische Parteien Stimmen
gewinnen und damit in lokalen Parlamenten und dem EU-Parlament die Demokratie untergraben. Die
anstehenden Aktionen der lokalen Bündnisse greifen das Motto „Nie wieder ist jetzt“ auf, unter dem
sich bereits zu Beginn des Jahres bei Demonstrationen viele Akteurinnen und Akteure aus Politik,
Zivilgesellschaft, Kirchen, Kultur, Wirtschaft und Gewerkschaften zusammengefunden hatten

Nie wieder ist jetzt. 

MV steht zusammen am 2. Juni für Demokratie und gegen den Rechtsruck in
Gesellschaft und Politik.

Am 2. Juni 2024, dem Sonntag vor den Kommunalwahlen und der Europawahl, laden lokale
Bündnisse aus bislang 20 Orten in Mecklenburg-Vorpommern zu Demonstrationen, Kundgebungen
und kreativen Aktionen für Demokratie, Menschenwürde und eine offene Gesellschaft ein.
Bergen, Boizenburg, Bützow, Demmin, Feldberg, Greifswald, Grevesmühlen, Güstrow, Laage,
Ludwigslust, Neubrandenburg, Neustrelitz, Parchim, Pasewalk, Recknitz, Rostock, Schwerin, Teterow,
Waren, Wolgast

Neben Demonstrationszügen und Kundgebungen gibt es auch zahlreiche kreative Aktionen in ganz
MV. So folgt die Demonstration in Schwerin den Stolpersteinen, die im Boden eingelassen an
Deportierte und Ermordete des Naziregimes erinnern. In Teterow, Ludwigslust und Bergen auf Rügen
wird es ein Demokratiefest geben, in Parchim, Güstrow und Bützow sind kulinarische Angebote
geplant. Auch rund um die Aktionen am 2. Juni und für die Tage zuvor haben einige Orte ein buntes
Programm entwickelt.
Das Aktionsbündnis Demokratisches MV schließt sich der bundesweiten Kampagne
„Rechtsextremismus stoppen - Demokratie verteidigen“ an. Sie ist von einem breiten
zivilgesellschaftlichen Bündnis ins Leben gerufen, initiiert von der Kampagnen-Organisation Campact,
und unter anderem getragen von dem Deutschen Gewerkschaftsbund, dem Paritätischen
Gesamtverband, der Evangelischen Kirche in Deutschland und Umweltorganisationen. Zwischen dem
23. Mai und dem 8. Juni 2024 werden in ganz Deutschland Aktionen im Rahmen dieses Bündnisses
stattfinden. Mehr Informationen dazu finden sich auf www.rechtsextremismus-stoppen.de.

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23.05.2024

Heben wir die verborgenen Schätze! Gedanken zum Grundgesetzgeburtstag und den Wahlen 20242024

Vor ein paar Jahren habe ich eine alte große Bauerntruhe geerbt. Das massive Eichenmöbel bietet viel Platz. Platz für alles, was ich nicht täglich nicht brauche aber auch nicht wegwerfen will. Letzte Woche habe ich sie mal wieder geöffnet und war erstaunt, was ich dort so alles fand: Alte Fotos, Zeitungsauschnitte aus der „Wendezeit“, eine DDR-Fahne und eine Eintrittskarte für ein Rolling-Stones-Konzert von 1990 in Ostberlin.

Wenn wir von „Kirche stärkt Demokratie“ unsere Fortbildungsseminare veranstalten, erlebe ich immer wieder Menschen, die ihre „Bauerntruhen“ öffnen. Menschen mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen, mit biografischen Brüchen und Schrammen erzählen sich ihre Geschichten, stellen sie anderen zur Verfügung. Und, sie entdecken beim Zuhören auch eigene verborgene „Schätze“ in ihrer eigenen Geschichte.

Ohne die friedliche Revolution von 1989 wären sich diese Menschen vermutlich nie in so einem Seminar begegnet. Ehemalige Berufsoffiziere der NVA und Aktivistinnen des „Neuen Forums, Umweltaktivisten aus dem Westen und Jugendliche, die die DDR nur vom Hörensagen kennen. Was sie eint? Sie haben trotz aller persönlicher Tiefschläge, trotz Arbeitslosigkeit, Krankheiten oder Ehekrisen erlebt, dass eine freie, auf Eigenverantwortung gebaute Gesellschaft Spiel und Handlungsräume eröffnet, von denen einige nie zu träumen gewagt hätten. Und sie haben begriffen, dass dieser Austausch und das gemeinsame Arbeiten einen Rahmen brauchen, den wir als Leitung mit den Teilnehmern aushandeln und dann halten.

Seit 1990 haben wir mit der „Freiheitlich demokratischen Grundordnung“, wie sie im Grundgesetz vor 75 Jahren festgeschrieben wurde, so einen rechtsstaatlichen Rahmen. Er ermöglicht uns, dass wir, wie grade in Russland, nicht staatlichen Repressionen rechtlos ausgeliefert sind. Das Grundgesetz verpflichtet alle staatlichen Institutionen sich an der Menschenwürde auszurichten und diese zu schützen. Es gewährleistet, dass wir unsere Grundrechte, die in vielen Ländern der Erde nicht selbstverständlich sind, wahrnehmen können. Er bietet auch die Möglichkeit, ungestraft die Regierung zu kritisieren und dagegen zu opponieren, solange die Menschenwürde anderer und der „Rahmen“ nicht bedroht werden.

Manchmal scheint es mir, als wäre dieses Grundgesetz wie eine Bauerntruhe. Etwas verstaubt steht sie unbeachtet auf dem Dachboden. Und viel zu selten sehen wir hinein und heben die Schätze.

Im Juni 2024 haben wir Wahlen. Wir bestimmen, wer in unseren Gemeinden das Sagen hat. Und, wir entscheiden darüber, welche Wege wir in Europa gehen wollen. Diese Wahlen sollten wir nicht gering schätzen. Auch unsere Stimme hat Gewicht und Einfluss. Einfluss darüber, ob wir die schwierigen Entscheidungen über unsere Zukunft Menschen überlassen, die klug und ausgewogen ihr Mandat wahrnehmen. Oder, ob wir Menschen in die Parlamente bringen, die auf Kosten der Schwachen und der nachkommenden Generationen ein völkisches und engherziges „Zurück in die Zukunft“ proklamieren? 

Als ChristInnen und Christen haben wir einen Kompass in der Hand, der uns auch bei Wahlentscheidungen Orientierung bietet. Dieser Kompass zeigt auf „Frieden“, „Bewahrung der Schöpfung“ und „Gerechtigkeit“. Das sind große Themen, die aber auch im Kleinen gestaltet werden. Auch in einer Gemeindevertretung wird entschieden, ob Geflüchtete willkommen sind, ob alternative Energien Vorrang vor einer Umgehungsstraße haben oder die öffentlichen Einrichtungen barrierefrei gebaut werden. 

Die letzte Kommunalwahl der DDR vor 35 Jahren war die letzte „Wahl“ vor dem Untergang der DDR. Es war riskant, seine Zustimmung zur Einheitsliste zu verweigern und konnte Schikanen und Repressionen nach sich ziehen. 2024 brauchen wir weder Haftstrafen oder den Verlust des Arbeitsplatzes fürchten. Es gibt keine Wahlpflicht. Aber es gibt eine Bürgerpflicht, und ich meine, auch eine Christenpflicht,  denen unsere Stimme für eine befristete Zeit anzuvertrauen, die sich an demokratische Standards und Verfahren halten und nicht auf dem Rücken von Minderheiten, Ausgegrenzten und Nichtwahlberechtigten, wie z.B. Kinder und „Migranten“ Politik machen.

Meine Wunsch ist, dass wir als Christinnen und Christen öfters unsere Schatztruhen öffnen, um die verborgenen Schätze und Talente, die ein demokratisches Zusammenleben braucht ans Licht zu bringen.  

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser eine weise Entscheidung

Ihr 

Karl-Georg Ohse

 

 

 

Karl-Georg Ohse leitet seit 2011 das Projekt „Kirche stärkt Demokratie“. Das aus dem Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ geförderte Beratungs- und Fortbildungsangebot berät und qualifiziert in den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern Ehren- und Hauptamtliche im Umgang mit demokratie- und menschenfeindlichen Einstellungen. 

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22.05.2024

Für eine starke Demokratie überall in Europa: Rechtsextremismus stoppen - Demokratie verteidigen

Mit Demos vom 23. Mai bis 8. Juni 2024 im ganzen Land

Wir stehen ein für eine demokratische, offene und vielfältige Gesellschaft, für Frieden und Freiheit, Vielfalt und Menschenrechte, die Wahrung der Menschenwürde, wirtschaftliche Sicherheit und soziale Gerechtigkeit. All das greifen die AfD und andere Rechtsextreme an. Als selbstbewusste Gesellschaft schauen wir nicht tatenlos zu. Wir schließen uns in der ganzen demokratischen Breite dagegen zusammen. Direkt vor der Europawahl am 9. Juni und den Kommunalwahlen in neun Bundesländern gehen wir gegen die extreme Rechte auf die Straße. Wir rufen unsere Mitbürger*innen auf: Setzt mit uns ein starkes Zeichen gegen Rassismus und rechte Extremisten. Geht wählen und wählt demokratisch!            

Wir lassen uns die Demokratie in Europa nicht kaputt machen!

Die Rechtsextremen wollen die Grenzen innerhalb Europas wieder hochziehen. Aber ein Europa nationaler Egoismen gefährdet Freiheit und Wohlstand. Wir verteidigen ein geeintes Europa – als historische Konsequenz der ewigen Kriege und des Faschismus. Wir wollen die EU mutig weiterentwickeln: Unser Europa setzt ambitionierte Sozial- und Umweltstandards, die sich Nationalstaaten niemals alleine trauen würden. Es baut auf Zukunftsinvestitionen und konsequente Klimapolitik. Und es lässt alle Menschen sozial teilhaben, verteidigt die Menschenrechte und schützt Verfolgte.            

 Wir sind eine wehrhafte Demokratie!

Menschen mit Migrationsbiographie, andere Marginalisierte und alle, die nicht in ihr ausgrenzendes Weltbild passen, sind durch das Erstarken der AfD besonders bedroht. Mit einem Klima der Angst wollen Rechtsextreme jeden Widerspruch ersticken. Alle demokratischen Parteien müssen jetzt klarstellen, dass sie mit solchen Kräften keine gemeinsamen Mehrheiten suchen. Siege der Rechtsextremen bei den Kommunalwahlen und eine Regierungsbeteiligung auf Landesebene müssen wir verhindern!           

Die Hoffnung und Zuversicht sind zurück!

Die Protestwelle gegen die AfD, die unser Land erfasst hat, ermutigt uns. Jetzt wollen wir dafür sorgen, dass die extreme Rechte auch an den Wahlurnen verliert. Vor den Kommunalwahlen und der Europawahl gehen wir ab dem 23. Mai in hunderten Orten auf die Straße. Höhepunkt der Demonstrationen ist Samstag, der 8. Juni. Sei dabei!

Die Demonstrationen in Berlin, Cottbus, Erfurt, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Leipzig werden von einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen getragen. Neben dem hier dargestellten bundesweiten Bündnis haben sich zusätzlich in den acht Städten jeweils lokale Bündnisse gebildet. Die lokalen Bündnisse sind auf den Städte-Seiten abgebildet.

Unterzeichner:innen u.a.: EKD | DGB | Der Paritätische | Pro Asyl | Greenpeace

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21.05.2024

"Von den Grenzen der Streitkultur in einer wehrhaften Demokratie" Öffentliche Podiumsdiskussion

Achtung! Neuer Veranstaltungsort: "Tisch", Martinstr.11, 19055 Schwerin

Das Oberverwaltungsgericht Münster bestätigte kürzlich: Die AfD ist und bleibt ein „rechtsextremistischer Verdachtsfall.“ Die Landesverbände u.a. in Thüringen und Sachsen gelten als gesichert rechtsextrem. Ähnlich sieht es mit der Jungen Alternative (JA) aus, die weit verzweigte personelle Überschneidungen mit der Alt-Right-Bewegung und Personen aus klassischen Neonazi-Subkulturen unterhält. Die Organisationen stehen mit dem Grundgesetz somit auf Kollisionskurs. – Vor dem Hintergrund der laufenden gesellschaftlichen Debatte ist strittig, ob man eine Partei, die volatil um die 20% der Wähler:innen hinter sich vereint, verbieten kann. Was braucht es noch, um die Verbotsdebatte mit Nachdruck voranzubringen? Wann entsteht aus einer latenten Gefahr für unsere freiheitlich-rechtsstaatliche, plurale und menschenrechtsorientierte Ordnung ein irreversibler Kipp-Punkt ins Autoritäre, in eine menschenverachtende Entwicklung, die wir dann nicht mehr aushebeln respekte zurückdrängen können? Mit Gästen, die unterschiedliche Perspektiven mitbringen diskutieren am Dienstag, den 4. Juni 2024 um 19:00 Uhr Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter des Regionalzentrums für demokratische Kultur Westmecklenburg und Karl-Georg Ohse, Projektleiter "Kirche stärkt Demokratie".

Gäste:

Tilmann Jeremias (Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern)

RA Alexander Hoffmann (Kiel, u. a. Anwalt im Rahmen der NSU-Prozesse) 

Victoria Flägel (Journalistin Katapult) 

Dr. Gudrun Heinrich (Politische Bildnerin, Uni Rostock)

Michael Seidel (Publizist, SVZ + NK/Schwäbisch Media)

Ulrike Seemann-Katz (Flüchtlingsrat MV) 

Moderation: Karl-Georg Ohse („Kirche stärkt Demokratie") und Dr. Daniel Trepsdorf (RAA-Demokratiezentrum Westmecklenburg) 

Zeit: Dienstag, 4. Juni 2024, 19:00 - 21:00 Uhr

Ort: "Tisch", Martinstr.11, 19055 Schwerin

Die Teilnahme ist kostenlos. Für die Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung notwendig. Bitte melden Sie sich unter westmecklenburg@raa-mv.de  mit Ihrem Namen und ggf. Ihrer Organisation an. 

Anmeldefrist: Sonntag, der 2.6.2024. Es gelten die am Veranstaltungsort ausliegenden Regeln guter demokratischer und respektvoller Diskussionskultur. Die Veranstaltung wird zumindest partiell aufgezeichnet respektive im Web 2.0 (z. B. Social-Media-Plattformen) gestreamt.  

Anmeldelink: https://www.raa-mv.de/termin/wehrhafte-demokratie-was-spricht-fuer-ein-afd-verbot-und-was-dagegen/

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