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„Die Würde des Menschen ist unantastbar!“

Diese Kernaussage des Grundgesetzes steht für die Arbeit von „Kirche stärkt Demokratie“. „Kirche stärkt Demokratie“ bietet seit 2011 qualifizierte Fortbildungen und Beratungen für Ehren- und Hauptamtliche. Unsere Angebote befähigen Menschen aus Kirchengemeinden in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus und demokratiefeindlichen Einstellungen. Darüber hinaus beraten wir Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche aus Kirchengemeinden im Umgang mit menschenfeindlichen Haltungen, geben Anregungen für die Umsetzung lokaler Dialoge und die Öffnung von Kirchengemeinden zu anderen Akteuren im Ort.

Aktuelles & Bilder

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29.01.2025

Politik auf Kosten der Schwächsten. EKD und Bischofskonferenz kritisieren CDU-Gesetzentwurf

Die Evangelische Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz haben in einer gemeinsamen Stellungnahme Kritik am heute im Bundestag eigebrachten Entwurf eines "Zustrombegrenzungsgesetzes"* der CDU/CSU-Fraktion geübt. 

In einer Stellungnahme haben sich die  Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) zu dem Entwurf des „Zustrombegrenzungsgesetzes“ der Fraktion von CDU und CSU geäußert, das am Freitag im Parlament zur Abstimmung gestellt werden soll. In der Stellungnahme heißt es, die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen hätten keinen der Anschläge verhindert, die Anlass für die aktuelle Debatte sind. Dazu Ansgar Gilster vom Referat Migration und Menschenrechte der EKD: „Sie (die Debatte) ist dazu geeignet, alle in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten zu diffamieren, Vorurteile zu schüren und trägt unserer Meinung nach nicht zur Lösung der tatsächlich bestehenden Fragen bei. Die nun vorgeschlagenen Verschärfungen sind nicht zielführend, vergelichbare Taten zu verhindern und tragfähige Antworten auf das öffentliche Sicherheitsbedürfnis zu geben.“

In dem Begleitschreiben zur Stellungnahme wird betont, dass die aktuell geführte Debatte aus Sicht der Kirchen zutiefst fremdenfeindlich sei. Die im Gesetzesentwurf und den Anträgen enthaltenen Punkte seien nach Auffassung der Kirchen rechts- bzw. verfassungswidrig und geeignet, die Grundpfeiler der Europäischen Union zu erschüttern.

Die beiden Kirchen sind besorgt, dass die deutsche Demokratie „massiven Schaden“ nehmen würde, sollten Abstimmungen herbeigeführt werden, in denen Stimmen der AfD ausschlaggebend sind.


In der Anlage finden Sie die Gemeinsame Stellungnahme

* Allein in dieser Wortschöpfung wird eine Dehumanisierung von Menschen lesbar.

Quelle: EKD, DW S-H, epd

 


 

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28.01.2025

Schutz der Bundestagswahl 2025 vor hybriden Bedrohungen und Desinformation

Wahlen sind das Kernstück unserer Demokratie und als solches besonders schützenswert, das gilt auch für die illegitime Einflussnahme durch fremde Staaten. Besonders autokratische Staaten versuchen gezielt, hierzulande das Wahlverhalten zu beeinflussen. So soll die Legitimität unserer Wahlen in Zweifel gezogen und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in demokratische Prozesse und Institutionen geschwächt werden. Auch einzelne Politikerinnen und Politiker werden Zielscheibe hybrider Angriffe.

Die im Anhang zu findenden Materialien umfassen: das FAQ „Schutz der Bundestagswahl vor hybriden Bedrohungen einschließlich Desinformation“, die Kurzfassung „Zusammen gegen Manipulation“ sowie die Handreichung in leichter Sprache „Zusammen gegen Falsch-Informationen“. Diese Dokumente sind ab sofort auf der BMI-Webseite zum Schwerpunkt „Schutz der Bundestagswahl 2025 vor hybriden Bedrohungen und Desinformation“ verfügbar.

Quelle: BMI

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27.01.2025

Gerade und nicht nur heute: Brandmauer schützen und menschenfeindlicher Hetze entgegentreten!

Pressemitteilung der Aktion Sühnezeichen-Friedensdienste zum Holocaustgedenktag – mit einem Kommentar des Schriftstellers und ASF-Kurators Saša Stanišić

Heute jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zum achtzigsten Mal. Auschwitz steht für die systematische und brutale Vernichtung von Millionen Menschen durch Deutsche. Es ist ein präzedenzloses Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ein Versagen der Nächstenliebe und der Zivilcourage. Auschwitz steht für die Abschaffung der Demokratie, für Kaltherzigkeit und die Abweisung schutzbedürftiger Menschen durch viele Staaten.

ASF-Geschäftsführerin Jutta Weduwen sagt dazu: „Wir gedenken besonders in diesen Tagen aller Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Ihr Schicksal lehrt uns, das Recht auf Asyl gerade in Deutschland zu schützen. Das Wissen um Auschwitz mahnt uns, für Demokratie und Menschenwürde zu kämpfen. Wir treten Menschenfeindlichkeit und Geschichtsrevisionismus vehement entgegen. Dank zivilgesellschaftlicher Initiativen und innerhalb der internationalen Gemeinschaft ist es in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, die Demokratie in Deutschland zu festigen, sich kritisch mit der eigenen Gewaltgeschichte auseinanderzusetzen und Rechtsextremismus wirkungsvoll die Stirn zu bieten. Mich erschüttert, dass das alles nun ins Wanken gerät.“

Wir beobachten in den letzten Wochen einen weiteren Rechtsruck und eine fortschreitende rassistische Verrohung des politischen Diskurses, der auch in der Mitte der Gesellschaft angefeuert wird. Über die jüngsten Äußerungen des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, Anträge zur Verschärfung der Migrationspolitik mit den Stimmen aller im Parlament vertretenen Parteien durchsetzen zu wollen, sind wir zutiefst besorgt. Auch wenn die CDU beteuert, eine Zusammenarbeit mit der AfD weiter auszuschließen, bedeutet die Inkaufnahme von AfD-Stimmen einen weiteren Schritt beim Einreißen der Brandmauer gegen die extreme Rechte.

Wir sind besorgt, wenn tragische Anschläge gegen unschuldige Menschen instrumentalisiert werden, um pauschal gegen Muslim*innen, Geflüchtete und Migrant*innen zu hetzen, mit unmenschlichen Maßnahmen gegen sie vorzugehen und ihnen Schutz und Teilhabe zu verwehren.

Millionen Menschen fliehen weltweit vor Verfolgung, Kriegen und Klimakatastrophen. Sie bringen sich in Gefahr und verdienen unseren Schutz und dass ihnen zugehört wird. Migrant*innen bereichern unsere Gesellschaft und bringen sich mit ihren Perspektiven, ihren Fertigkeiten und ihrer Kunst ein.

So wie der Schriftsteller Saša Stanišić, der 1992 mit seinen Eltern aus Bosnien floh und heute für ASF im Kuratorium sitzt und kommentiert:

„In Deutschland ist Unsägliches wieder sagbar, Unglaubliches wieder salonfähig, die Lehren der Vergangenheit werden ignoriert, für Probleme nicht Lösungen angeboten, sondern Schuldige gesucht. Und die Schuldigen sind einmal wieder – „die Anderen“. Die Migranten, die Geflüchteten, diejenigen, die auf den finanziellen Leitern oft auf der untersten Sprosse stehen, die ohne Stimme und damit ohne Macht.

[…] Dem können wir, dem dürfen wir nicht tatenlos zuschauen. Dürfen nicht die Fehler der Geschichte wiederholen und denen die Deutungsmacht über die Gegenwart überlassen, die diese fehlerhaft auslegen und uns gegeneinander ausspielen, statt sie miteinander gestalten zu wollen. ‚Kein Fußbreit dem Faschismus‘, erscheint schon zu spät. Keinen Schritt weiter aber, das ist noch drin.“

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22.01.2025

"Prüfet alles, entscheidet euch für das Menschliche" - Kirchliche Stimmen zur Bundestagswahl 2025

Mit unterschiedlichen Kampagnen und Aufrufen werben christliche Kirchen und Initiativen vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt in der Gesellschaft bei der Wahlentscheidung.                                         

Unter dem Motto "Für alle. Mit Herz und Verstand" rufen neben der sächsischen Landeskirche fast alle Landeskirchen und Bistümer, sowie christliche Organisationen und Verbände zur Wahl auf. Durch eine aktive Beteiligung und eine "besonnene Entscheidung für Demokratie und Nächstenliebe" soll das Miteinander in einer "Offenen Gesellschaft" gestärkt werden, um autoritären und menschenfeindlichen Positionen entgegenzuwirken. Auf der Homepage werden zahlreiche Materialien, wie Werbebanner und Plakate angeboten.

Die Aktion Sühnezeichen-Friedensdienste (ASF) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAGKR) werben ebenfalls dafür, wählen zu gehen. Sie erinern daran, dass die Wahlen in krisenhaften Zeiten stattfinden: "Doch Rassismus und Demokratiefeindschaft sind keine Lösungen für Probleme – sie machen sie nur schlimmer."

Unter dem Motto  #Demokratie stärken. Dein Kreuz für Vielfalt und Toleranz. hat die Nordkirche Statements, Materialien und Links veröffentlicht.

Wie schon zur Europawahl stellen die Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern in Kooperation mit der EKBO verschiedene Plakatvarianten für Schaukästen, Internetseiten, Banner, Social Media-Kanäle etc. zur Verfügung:

  • Plakat/Logo „Unser Kreuz hat alle Farben“
    Das Motiv basiert auf dem Nordkirchenkreuz, greift den Regenbogen als Hoffnungszeichen Gottes auf und beinhaltet den Claim: „Unser Kreuz hat alle Farben“.
  • Plakat „Glaube Liebe, Glaube, Hoffnung“ und das Plakat „Unser Kreuz hat keine Haken“,

Das christliche Kollektiv "kreuz.setzen" setzt sich auf Instagram für Demokratie und politisches Engagement gegen rechte Bewegungen ein. Auf ihrem Account, der seit Dezember 2024 frei geschaltet ist, beschreibt sich das Projekt als "christlich, demokratisch, wählerisch".

Unter dem Hashtag #SozialWählen hat die Diakonie Deutschland eine Kampagne zur Bundestagswahl gestartet. In verschiedenen Social-Media-Beiträgen ruft der evangelische Wohlfahrtsverband dazu auf, sich bei der Wahl für den Sozialstaat und gegen die Spaltung der Gesellschaft zu entscheiden.

Die Initiative #VerständigungsOrte will nicht nur Neues anstoßen, sondern auch bereits vorhandene Formate sichtbar machen. Nutzen Sie den Hashtag #VerständigungsOrte und das Logo, um Veranstaltungen und Projekte zu bewerben.

Zusammen für Demokratie ist ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Verbände und Einrichtungen, die sich gemeinsam für den Schutz unserer Demokratie einsetzen.


Quellen: evangelisch.de; asf, bagkr; kreuz.setzen; Diakonie Deutschland; Kirchenkreis Mecklenburg

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15.01.2025

Das 12. Forum "Kirche und Rechtsextremismus findet vom 16. bis 17. Mai in Lübeck statt.

„Prüfet alles, vergesst nicht das Böse“ - Rassistische und rechte Gewalt -  und wie sie zu überwinden ist“

Unter dieser Überschrift beschäftigt sich das 12. Forum "Kirche und Rechtsextremismus im Norden" mit den Kontinuitäten von Rassismus und Gewalt in Gesellschaft und Kirche. 

Das Forum findet in diesem Jahr schon vom 16.-17. Mai im Marienwerkhaus der Hansestadt Lübeck statt.

Das genaue Programm wird demnächst veröffentlicht.

Sie können sich aber schon verbindlich hier anmelden.

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15.01.2025

In eigener Sache: Es geht weiter, aber...

Einen Tag vor Heilig Abend erhielten wir die "frohe Botschaft", dass das Projekt "Kirche stärkt Demokratie" weiter durch das Programm "Zusammenhalt durch Teilhabe" gefördert wird.

Unter der Überschrift "Demokratie fällt nicht vom Himmel" werden Thorid Schmelter und Karl-Georg Ohse weiterhin Beratungen und Fortbildungen für Kirchengemeinden und Einzelpersonen anbieten. Da es allerdings keinen veabschiedeten Bundeshaushalt gibt, sind unsere finanziellen Ressourcen eingeschränkt. Deshalb bieten wir vorerst auch keine Seminare an.

Für Anfragen und Anregungen nutzen Sie bitte das Kontaktformular der Website.

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16.12.2024

Der "Kirche-stärkt-Demokratie" - Weihnachtsgruß 2024

„Maria aber behielt
alle diese Worte in ihrem Herzen“ 

Lukasevangelium, Kap. 2, 19

Welche Worte Maria hörte, schreibt der Evangelist Lukas in seiner Weihnachtsgeschichte nicht. Es bleibt das Geheimnis der jungen Mutter. Was sie hört und was sie aus dem Gehörten macht bleibt uns verborgen. Was gesprochen wird bleibt im Stall und im Herzen von Maria.

Eine Grundregel von Beratungen und vertrauensvollen Gesprächen lautet: „Was gesprochen wird bleibt im Raum!“ Es ist auch die einzige Vorgabe für das „Council“, einer Haltung und Methode, mit der wir in diesem Jahr oft gearbeitet und großartige Begegnungen erlebt haben. Council ist eine Einladung zum Kultur- und Perspektivwechsel. Hier geht es erstmal nicht um richtig oder falsch, sondern um eine zugewandte „Kommunikation des Herzens“. Es geht um das, was uns am Herzen liegt, was oft hinter der Fassade und den Vorannahmen verborgen bleibt.

Das Jahresende ist eine gute Gelegenheit, auf das zu sehen und zu hören, was uns 2024 bewegt hat. Bei mir und vielen Menschen nehme ich die Sorge um unsere Demokratie, um die gerechte Verteilung von Ressourcen und das Abdriften in autoritäre und kriegerische Zustände wahr. Wir erleben in unseren Beratungen und Fortbildungen, dass diese Ängste  „Herbergen“ brauchen, um dann Räume für neue Möglichkeiten, für neue Kooperationen, für neues Denken eröffnen.  Dabei denke ich an unser 1. „Ferdinandshofer Gespräch“, das wir kurz vor der Kommunalwahl mit dem „Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt“ im Feuerwehrhaus von Ferdinandshof veranstalteten. Bürgermeister:innen, Pastor:innen, engagierte Menschen aus der Region und der Landrat saßen im Council zusammen. Offen kamen die Sorgen über einen Rechtsruck in den Kommunen zur Sprache. Aber es wurden auch neue Ansätze der Zusammenarbeit ausgelotet. Ähnliches haben wir auf Councils in kleinen Dörfern bei Parchim oder dem Propsteikonvent Rostock erlebt. Menschen hören sich zu und erfinden Möglichkeiten, das Leben in ihren Orten neu zu gestalten.

Das Anwachsen autoritärer und rassistischer Ideologien hat auch in unserer Kirche zu einer verstärkten Nachfrage nach Beratung und Fortbildung geführt. Noch nie haben wir so viele Dienstberatungen und Fortbildungen zu diesem Thema begleitet wie in diesem Jahr. Das wir das auch 2025 fortsetzen können, erfüllt uns mit großer Freude und lässt uns etwas entspannter in die Weihnachtstage gehen.

Wir wünschen Ihnen und euch und Ihren / euren Angehörigen eine gesegnete Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr mit viel Raum und Zeit zum Hören und Staunen

Ihre und eure

Karl-Georg Ohse und Thorid Schmelter


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13.11.2024

„Wie wollen wir miteinander leben?“ Council in Redlin

Es ist immer besser mit- als übereinander zu reden. Grade in Zeiten, in denen Vieles unsicher scheint und extreme Positionen Raum gewinnen ist das gemeinsame Teilen von Ideen und Geschichten unverzichtbar. Wir wollen Ihre Vorstellungen und Ideen für das Zusammenleben in der Gemeinde hören. Im Council (Zu Rate sitzen) können wir: 

- die anderen mit ihren Wahrheiten hören und sie lassen wie sie sind,

- diese Wahrheiten nicht als Bedrohung verstehen, sondern als Ausdruck eigener Erfahrungen,

- die eigene Wahrheit (Fühlen, Erleben, Erfahren, Denken) als eine unter vielen sehen undgleichzeitig wertschätzen, selbst wenn sie nur für dich gilt. Council ist eine Einladung zum Kulturwechsel, denn beim Council geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um eine zugewandte „Kommunikation des Herzens“. 

Sie sind herzlich eingeladen, ihre Geschichten mit anderen zu teilen und von anderen zu hören.

Der Abend wird von Karl-Georg Ohse, „Kirche stärkt Demokratie“ moderiert.        

Ort: Feuerwehrhaus Redlin                        

Datum: 13.11.2024                                                                                                

Beginn: 18:00 Uhr              Ende: 20:00 Uhr                                        

                

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08.11.2024

„Suchet der Stadt Bestes“ - Aufeinander hören und miteinander gestalten

Aufeinander hören und miteinander gestalten - Eine Dialogveranstaltung im Rahmen der
Ökumenische Friedensdekade 2024 der Stadtkirchengemeinde Ludwigslust

Donnerstag, den 14. November 2024 um 19 Uhr im ZEBEF Ludwigslust, Alexandrinenplatz 1

 Es ist immer besser mit- als übereinander zu reden. Grade in Zeiten, in denen Vieles unsicher scheint und extreme Positionen Raum gewinnen ist das gemeinsame Teilen von Ideen und Geschichten unverzichtbar.

Wir wollen, dass Ihre Vorstellungen und Ideen für mehr Zusammenhalt und Teilhabe in Ludwigslust Raum finden. Mit der Methode „Council“ (Zu Rate sitzen) können wir:  

  1. die anderen mit ihren Wahrheiten hören und sie lassen wie sie sind, 
  2. diese Wahrheiten nicht als Bedrohung verstehen, sondern als Ausdruck eigener Erfahrungen,
  3. die eigene Wahrheit (Fühlen, Erleben, Erfahren, Denken) als eine unter vielen sehen und
  4. gleichzeitig wertschätzen, selbst wenn sie nur für dich gilt.

Council ist eine Einladung zum Kulturwechsel, denn hier geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um eine zugewandte „Kommunikation des Herzens“.

Im Rahmen der Friedensdekade sind Sie herzlich eingeladen, ihre Geschichten mit anderen zu teilen und von anderen zu hören.

Der Abend wird von „Kirche stärkt Demokratie“ moderiert.    

 

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06.11.2024

Erinnerung an Novemberpogrome in MV

Anlässlich des Gedenkens an die Opfer der Novemberpogrome des Jahres 1938 finden unter anderem in Rostock, Schwerin, Stralsund und Greifswald verschiedene Gedenkveranstaltungen statt.

Mahn-und Gedenkstunde in Schwerin

„Das Thema Juden und Deutsche wird nie ein Einfaches, dass macht aber nichts. Es wird ein sensibles, leicht verletzliches Verhältnis bleiben, warum auch nicht. Es braucht keinen Schlussstrich und keinen Gedenkzwang. Die Bürger sind mündig genug, dass Traurige und Ungelöste an 365 Tagen des Jahres auszuhalten.“ Dies sagte Adriana Alteras in ihrer Rede in der Frankfurter Paulskirche 2019. Der 9. November 1938 ist ein Datum, das daran erinnert, was passiert, wenn Grundrechte außer Kraft gesetzt und Menschen ihrer Würde beraubt werden. Das unendliche Leid der Juden in Deutschland in Zeiten des Nationalsozialismus ist eine Zäsur. Der 9. November erinnert daran, dass Opfer und Täter miteinander verbunden bleiben, jeder seine Traumata über Generationen mit sich herumträgt und das nicht nur an diesem einen Gedenktag.   "Geschichte aushalten" in Schwerin In Schwerin wird unter dem Motto „Geschichte aushalten“ am Samstag, 9. November, um 18 Uhr zur Mahn- und Gedenkstunde an die Pogromnacht von 1938 auf dem Schlachtermarkt eingeladen. Mit Texten und Musik thematisiert die diesjährige Gedenkstunde die Schwierigkeiten eines zeitgemäßen Erinnerns in einer Situation, in der Antisemitismus und Ausgrenzung von anderen Menschengruppen zum traurigen Alltag in Deutschland gehören. Veranstalter ist der Arbeitskreis „9. November 1938“ c/o “Kirche stärkt Demokratie“ | Karl-Georg Ohse | Körnerstr.20 | 19055 Schwerin | Tel.: 015172682257 | E-Mail: karl-georg.ohse@elkm.de 

Gedenkveranstaltungen in Stralsund und Greifswald 

Der Arbeitskreis „Kirche und Judentum“ im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis lädt gemeinsam mit der Studierendengemeinde und dem Kulturamt der Universitäts- und Hansestadt Greifswald zu Veranstaltungen in Greifswald ein. Auch in der Hansestadt Stralsund wird mit einem Gedenkprogramm an die Novemberpogrome erinnert. „Die unfassbaren Ereignisse der sogenannten Kristallnacht dürfen nicht in Vergessenheit geraten – vor allem nicht in einer Zeit, in der Antisemitismus auch in der Mitte unserer Gesellschaft wieder stärker wird“, mahnt Dr. Christoph Ehricht vom Arbeitskreis Kirche und Judentum im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis. Rundgang zu STOLPERSTEINEN 

Am Sonnabend, 9. November, findet in Greifswald um 13 Uhr eine Andacht am Gedenkort in der Mühlenstraße statt, wo sich bis 1938 die Jüdische Gemeinde in einem Betsaal versammelte. Im Anschluss daran werden Blumen an ausgewählten STOLPERSTEINEN niedergelegt. 

In Stralsund wird am 9. November um 15 Uhr auf den Jüdischen Friedhof an der Greifswalder Chaussee zum Gedenken eingeladen. Um 17 Uhr folgt an der Stele auf dem Gelände des Stralsunder Johannisklosters eine Besinnung zur Erinnerung an die ermordeten jüdischen Mitmenschen. Danach führt die Teilnehmenden der Weg zu einigen STOLPERSTEINEN in der Altstadt. Den diesjährigen Abschluss des Innehaltens bildet in Stralsund ein Programm mit Texten und Bildern von Dr. Christoph Krasemann sowie mit Musik aus der jiddischen Welt der Gruppe „Querbeet“ um 18 Uhr in der Heilgeistkirche. Die männlichen Teilnehmer der Stralsunder Veranstaltungen um 15 und um 17 Uhr werden freundlich auf die zu tragende Kopfbedeckung hingewiesen. 

Vortrag über liberales Judentum 

Am Montag, 11. November, hält Rabbiner Professor Dr. Walter Homolka um 17 Uhr einen Vortrag zum Thema „Modern aus Tradition. 250 Jahre liberales Judentum“ im Bürgerschaftssaal des Greifswalder Rathauses. Damit wird das Augenmerk auf eine jüdische Erneuerungsbewegung gelenkt, die in Norddeutschland und auch in der Provinz Pommern sehr einflussreich war. Heute bildet das Liberale Judentum mit 900 Gemeinden in 46 Ländern die größte jüdische Strömung. Walter Homolka ist Ordinarius für Jüdische Theologie mit Schwerpunkt Dialog der Religionen an der School of Jewish Theology der Universität Potsdam. Er spricht erstmals in Greifswald und steht nach seinem Vortrag für ein Gespräch zur Verfügung, in dem auch aktuelle Fragestellungen angesprochen werden können. 

Gedenken an Pogromnacht in Rostock 

Auch in Rostock finden anlässlich des 86. Jahrestages der Pogromnacht am Sonntag Gedenkveranstaltungen statt. Um 9.30 Uhr ist eine Andacht auf den Jüdischen Friedhof im Lindenpark geplant, es folgt ein gemeinsamer Gang zur Gedenkstele am früheren Standort der Synagoge in der Augustenstraße, wie die Hansestadt mitteilte. Dort gebe es gegen 10 Uhr eine Gedenkveranstaltung mit Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger, Schülerinnen und Schülern. Kröger ruft die Rostockerinnen und Rostocker auf, an den Gedenkveranstaltungen teilzunehmen. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 begannen im nationalsozialistischen Deutschland direkte und gezielte Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung. In Rostock steckten lokale Täter die Synagoge in Brand, schändeten den Jüdischen Friedhof im Lindenpark und verwüsteten Geschäfte und Privatwohnungen von Rostocker Juden und Jüdinnen. Zudem seien 64 jüdische Mitbürgerinnen und Bürger Rostocks in sogenannte Schutzhaft genommen worden, hieß es. Die Gedenkveranstaltungen werden vom Max-Samuel-Haus/Stiftung Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur in Rostock und der Jüdischen Gemeinde Rostock organisiert. 

Weitere Gedenkveranstaltungen in Güstrow, Wismar und Neubrandenburg 

In Güstrow wird am Sonnabend (16 Uhr) zu einer Andacht auf dem Jüdischen Friedhof eingeladen, bei der an die Gräueltaten der Nationalsozialisten erinnert werden soll. In Wismar werden am selben Tag Stolpersteine geputzt, die an NS-Opfer erinnern. Die Aktion beginnt um 11 Uhr am Rathaus. Material zum Reinigen werde bereitgestellt. 

In Neubrandenburg findet die Gedenkveranstaltung am Sonnabend ab 11 Uhr auf dem Synagogenplatz in der Poststraße statt.

Quelle: ELKM/PEK/epd

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