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Nach dem Anschlag auf die Michaelsgemeinde in Spremberg ist Solidarität angesagt

Unbekannte haben in der Nacht zum Samstag, den 24. Juni 2023 einen Brandsatz gegen den Glockenturm der evangelischen Michaelkirche im brandenburgischen Spremberg (Spree-Neiße-Kreis) geworfen. An der Wand befindet sich eine große Regenbogen­flagge.

Darauf machte die Polizei am Sonntag aufmerksam, die am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr zu der Kirche in die Karl-Marx-Straße in die 20 Kilometer südlich von Cottbus gelegene Stadt mit rund 22 tausend Einwohner*­innen gerufen wurde. An der Giebelwand sei demnach in einer Höhe von vier Metern und seitlich der Flagge eine starke Verrußung von einem Quadratmeter deutlich sichtbar. Auf den Bodenplatten vor dem Turm seien ebenfalls Verrußungen von dem Brandsatz feststellbar.

Personen kamen bei dem nächtlichen Angriff nicht zu Schaden, auch die Flagge blieb den Bildern einer Lokalzeitung zufolge unbeschädigt. Der kriminalpolizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, Kriminaltechniker sicherten dazu vor Ort Spuren.

Was wird passieren?
* Im Laufe der Woche wird es sicherlich einen Besuch des Bischofs geben. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Christian Stäblein, hat den Angriff auf die Kirche in Spremberg als "abstoßend" und "kriminell" bezeichnet. "Es ist ein Angriff auf die Grundwerte unseres Miteinanders", erklärte Stäblein am Montag in einer Mitteilung.
* Samstag, der 1. Juli: Marktplatztag in Spremberg

*Was wir tun können
*
Die Floskeln mit Leben füllen! 'Getroffen hat es eine:n, gemeint sind wir alle' ist leicht gesagt:
* Die Kirche wurde angegriffen, weil sie sich als solidarischen und als schutzbietenden Raum gezeigt hat. Eine angemessene Antwort auf solch einen Einschüchterungsversuch ist:  Noch mehr solidarische Orte. Sprecht mit euren, Kirchen und Vereinen in Stadt und Land darüber, ob ihr als Reaktion auch eine Regenbogen- oder Progress-Pride-Flagge aufhängen wollt. Macht eure Unterstützung öffentlich, damit die Leute in Spremberg die Unterstützung mitbekommen und andere inspiriert werden.
* Sucht das Gespräch: Öffentliche Zeichen - wie Fahnen - sind wichtig, insbesondere in kleinen Gemeinden, Vereinen und Orten sind die Gespräche über schutzbietende Räume und Bedrohungen mitunter wirksamer als die Zeichenhandlung selbst.
* Der Ohnmacht in Andachten Raum geben. Angriffe haben immer auch das Ziel, Ohnmacht zu verbreiten. Andachten können Orte sein, in denen wir diesen aufkommenden Gefühlen Raum geben und sie verwandeln (lassen).

Getroffen hat es eine:n, gemeint sind wir alle' ernst zu meinen bedeutet auch: In der öffentlichen Wahrnehmung wiegt ein 'Angriff auf ein Gotteshaus' schwerer als Angriffe auf Menschen, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Es liegt an uns in Gesprächen und Veröffentlichung dieses zu beachten und z. B. die gegen LGBTIQ+ nicht unerzählt lassen.
Gemeinsam können wir verstehen und lernen, was faschistisch motivierte Gewalt im Hier und Jetzt heißt und wie und wo wir ihr entgegentreten können.

Jetzt ist die Zeit zum Handeln!


Quelle: https://www.queer.de/detail.php?article_id=46070