Steinige Zeiten IV
Nicht nur am Tag der Arbeit lohnt es sich, über den Wert und die Verteilung von Arbeit in diesen Zeiten nachzudenken. Während einige im Dauerstress rotieren, haben andere ihren Arbeitsplatz verloren, bangen um ihre Stelle und ihre Existenz. Wieder andere sind mit der Mehfachbelasung von Arbeit, Kinderbetreung und Wohnzimmerbeschulung völlig überlastet. Es wird spannend sein, ob die geforderte und geklatschte Solidarität auch nach der Pandemie ihren Niederschlag in fairer Entlohnung und Teilhabe an der Wertschöpfung finden wird.
Die großen Demonstrationen des DGB und anderer Organisationen finden 2020 nur in kleinem Rahmen statt. Aber es gibt Alternativen!
Virtual May Day 2020 bei LabourStart
In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund und allen globalen Gewerkschaftsverbänden veranstaltet LabourStart eine 12-stündige Übertragung von Videos und Live-Events von Gewerkschaften aus aller Welt. Sie haben speziell für den 1. Mai erstellte Videos von Gewerkschaften auf allen Kontinenten gesammelt: https://www.labourstart.org/mayday
Zum ersten Mal seit der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes 1949 wird es in diesem Jahr keine Demos und Kundgebungen auf Straßen und Plätzen geben. Denn in Zeiten von Corona heißt Solidarität: mit Anstand Abstand halten.
Trotzdem stehen die DGB-Gewerkschaften und ihre Mitglieder am Tag der Arbeit 2020 zusammen. Von 11.00 bis 14.00 Uhr wird der Livestream im Internet, ausgestrahlt.
- Bereits zugesagte KünstlerInnen: MiA., Konstantin Wecker, Ute Lemper, Jocelyn B. Smith, Sarah Lesch, Heinz Rudolf Kunze, Thorsten Stelzner, Friederike Kempter, Dota, Felix Räuber
- Moderation: Katrin Bauerfeind
- Interviews mit dem DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann und dem gesamten geschäftsführenden Bundesvorstand des DGB
- Beiträge aller DGB-Bezirke und DGB-Gewerkschaften
- Solidaritätsbotschaften von Politikerinnen und Politikern sowie Bürgerinnen und Bürgern aus ganz Deutschland.
Geistliche Angebote der Nordkirche
Auch wenn Gottesdienste wohl bald wieder stattfinden sollen, können die Internetangebote eine interessante Alternative sein. Die Nordkirche hat einige Angebote hier zusammengestellt.
Angebote für Mecklenburg und Vorpommern finden Sie hier.
Aktuelle Angebote der Politischen Bildung
Neuerscheinung: „Die aufgeregte Gesellschaft“
Warum verweigern wir anderen Hilfe? Worauf gründen unsere Vorlieben? Welche Aversionen tragen wir in uns? Warum erscheinen Konflikte unüberbrückbar? Menschliches Denken und Handeln, auch moralische Urteile gründen, meint der Philosoph Philipp Hübl, auf weltweit ähnlichen, tief im Menschen angelegten Emotionen wie Zorn, Angst und Ekel, Neugier, Scham und Mitleid. Hübl deutet die Polarisierung von Gesellschaften als Ausdruck dieser emotionalen Vielfalt. Das Buch ist nun bei der bpb erschienen: https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/306629/die-aufgeregte-gesellschaft . Außerdem war Hübl im vergangenen Jahr bei unserer NAH DRAN-Tagung zu Gast, ein Interview und die Podiumsdiskussion finden Sie hier: https://www.zusammenhalt-durch-teilhabe.de/144569/dokumentation-nah-dran-2019
Digitale Themenwoche 75 Jahre Kriegsende
Am 8. Mai 2020 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa zum 75. Mal. Der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus ist Anlass, um mit dem Projekt „75 Jahre Kriegsende“ zu einer digitalen Zeitreise in den Frühling 1945 einzuladen, die an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und deren Folgen ebenso erinnert wie an die Verdienste der Alliierten, die dem NS-Terror ein Ende setzten. Die digitale Themenwoche „75 Jahre Kriegsende“ findet vom 2. bis zum 8. Mai statt und spannt den Bogen vom Tag der Kapitulation Berlins am 2. Mai bis zum den Sieg der Alliierten über Nazideutschland am 8. Mai 1945. Eine virtuelle Ausstellung, eine Podcastreihe sowie eine Augmented-Reality-App zeigen ausgehend von verschiedenen symbolischen Orten in Berlin die historische und aktuelle Dimension des Themas auf. Diese Angebote werden bis zum 2. September, dem internationalen Tag des Kriegsendes, online sein.
Deutscher Präventionstag: Webinare und Vorträge
Auch der Deutsche Präventionstag musste dieses Jahr entfallen. Aufzeichnungen und Webinare aus den vergangenen Jahren finden Sie allerdings hier, die Seite wird sukzessive erweitert. So gibt es zum Beispiel Veranstaltungen zu den Themen „Rechtspopulismus als Mittelschichtsphänomen“ oder „Radikalisierungsprävention in Kommunen“ und vielen weiteren Aspekten der Präventionsarbeit.
Lagebericht zu Rechtsextremismus im Netz
Rechtsextreme nehmen immer stärker Jugendliche ins Visier, versuchen die Corona-Krise zu instrumentalisieren und verlagern ihre Aktivitäten zunehmend auf Social Media. Über alle verfügbaren Dienste und Kanäle locken sie mit Angeboten, die an die Lebenswelt junger Menschen, aber auch allen Personen, die im Netz unterwegs sind, anknüpfen und deren Emotionen wecken – zum Beispiel durch Musik: von Rock bis Hip-Hop. All das zeigt der Lagebericht „Rechtsextremismus im Netz 2018/19“. Erschreckend, aber auch spannend und von hoher Relevanz, ist der Bericht hier abrufbar.
„Lockdown-Gespräche“: Wie verändert Corona unsere Sicht auf die Welt? Acht Menschen aus sieben Ländern erzählen
Corona verändert also unseren Alltag und unseren Blick auf die Gesellschaft. In diesem Perspektivenwechsel steckt viel Potenzial für Veränderung – die Frage ist nur: ins Positive oder ins Negative? Könnte die Coronakrise helfen, Umweltschutz ernster zu nehmen? Manchen Berufsgruppen langfristig einen höheren Status zu verschaffen? Oder sind die Freiheitsbeschränkungen einfach nur ein Grund zur Sorge? Acht Menschen, manche hoffnungsvoll, andere hoffnungslos, lassen an ihren Gedanken teilhaben: https://www.fluter.de/wie-veraendert-dich-corona?pk_campaign=nl2020-04-29&pk_kwd=308435