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Stellungnahme des Norddeutschen Netzwerks Friedenspädagogik (NNF) zur aktuellen Situation in der Ukraine

Stellungnahme des Norddeutschen Netzwerks Friedenspädagogik (NNF) zur aktuellen Situation am 24./ 25. Februar 2022


Wir hörten die Berichte der Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) über die Verstöße gegen den Waffenstillstand in den Regionen Luhansk und Donezk und seit dem 24. Februar 2022 in der gesamten Ukraine.
Wir nahmen die Bedrohung wahr, die aus der Geschichtsdeutung des Konflikts der russischen Seite vom 21. Februar 2022 spricht und beobachten die diplomatischen Anstrengungen europäischer und amerikanischer Regierungen sowie internationaler Organisationen wie der Vereinten Nationen (UN).
Die aktuellen militärischen Aktionen der russischen Truppen in der Ukraine machen uns wütend und traurig. Wir sind entrüstet und zutiefst beunruhigt, dass die Gespräche unterbrochen sind und bisher kein gewaltfreier Weg zur Lösung dieses Konflikts gefunden wurde.
Das NNF hat sich bei den Fachtagungen 2016 und 2018 mit der Konfliktsituation in der Ukraine befasst und dazu gearbeitet, wie dieser Konflikt aus der Perspektive "Zivile Konfliktbearbeitung" beziehungsweise "Friedenslogik" im friedenspädagogischen Kontext bearbeitet werden kann.
Die jetzigen militärischen Interventionen Russlands ereignen sich während der laufenden Fachtagung des NNF 2022 mit dem Titel „Doing Peace“. Es bestärkt uns einmal mehr darin, weiter alles dafür tun, uns mit kreativen und lebendigen Antworten für konstruktive und gewaltfreie Konfliktlösungen einzusetzen.
Die Rede von Dr. Mbugua Martin Kimani, dem Botschafter Kenias bei der UN, im Sicherheitsrat der UN am 21. Februar 2022 und sein Blick auf den Konflikt sprechen unsere Sprache: "Stattdessen einigten wir uns (der heutige Staat Kenia, Anm. d. Red.), die Grenzen so zu belassen, wie wir sie erbten – aber kontinentweite politische, ökonomische und rechtliche Integration zu verfolgen. Statt Nationen zu bilden, die rückwärts in die Geschichte blicken mit einer gefährlichen Nostalgie, entschieden wir uns für den Blick nach vorn in eine Größe (im Sinne von: Weitherzigkeit, Anm. d. Red.), die keine unserer vielen Nationen und Völker je gekannt hat." (https://taz.de/UN-Rede-zu-Russland-Ukraine-Konflikt/!5833849/)
In diesem Sinne appellieren wir an und bitten nachdrücklich alle beteiligten Parteien sowie alle, die überlegen, militärisch zu reagieren, die Verhandlungen wieder aufzunehmen und gemeinsam für einen friedlichen Weg einzutreten.
Wir denken jetzt gerade besonders an die Partner:innen unserer Netzwerksmitglieder in der Ukraine.